Blutegeltherapie
Die Blutegel geben während ihres Einsatzes am Patienten gerinnungshemmende und entzündungshemmende Wirkstoffe ab, von denen vor allem das Hirudin bekannt ist.
Es kommt zu einer Beschleunigung des Lymphabflusses sowie zu Nachblutungen im Bissbereich der Egel. Die heilenden Wirkungen der Wirkstoffe der Blutegel werden in der naturheilkundlichen Praxis bei vielen Erkrankungen eingesetzt, hauptsächlich aber bei Venenerkrankungen im Beinbereich, Arthrosen, Entzündungen aller Art sowie Bluthochdruck.
Was ist eine Blutegeltherapie?
Die Blutegeltherapie ist schon über 3000 Jahre alt. Sie wurde vor allem im Mittelalter häufig angewendet. Durch seinen übermäßigen Einsatz geriet das Verfahren ebenso wie der Aderlass in Verruf und auch das Vorkommen der Blutegel wurde stark dezimiert.
Mittlerweile wird die Therapie in der Naturheilkunde wieder häufiger angewendet. Die Blutegeltherapie gehört zu den Ausleitungsverfahren und gilt als milde Form des Aderlasses.
Wie wird die Blutegeltherapie durchgeführt?
Je nach Ort und Indikation werden zwei bis zwölf Blutegel angesetzt. Dafür werden diese in Laborröhrchen gegeben und anschließend mit dem Kopf direkt auf die gewünschten Stellen gesetzt. Wenn eine ganz bestimmte Bissstelle angestrebt wird, kann man diese mit einer Blutlanzette (medizinische Klinge zur Blutentnahme) anstechen, damit der Blutegel genau diesen Punkt wählt.
Es kann mehrere Minuten dauern, bis ein Blutegel anbeißt und anfängt zu saugen. Um das austretende Blut aufzufangen, wird das entsprechende Gebiet mit Zellstoff abgedeckt. Die Egel brauchen für ihre Arbeit Ruhe. Nachdem sie sich vollgesogen haben, fallen sie ab. Das kann zehn Minuten, aber auch bis zu 4 Stunden dauern. Dabei saugt ein Egel ca. zehn Milliliter Blut.
Nachdem die Blutegel abgefallen sind, blutet die Stelle noch 4 bis 20 Stunden nach. Das ist ein gewünschter Effekt. Deshalb wird nach der Behandlung ein saugfähiger Verband angelegt. Oft ist nur eine Blutegelbehandlung nötig, um die Beschwerden zu lindern.
Die Wirkung der Therapie hält über einen längeren Zeitraum an. Dennoch kann es möglich sein, dass eine zweite Behandlung nötig ist. Prinzipiell darf eine erneute Sitzung erst drei bis fünf Tage nach der vorherigen durchgeführt werden.
Wie wirkt die Therapie und welches Ziel hat diese?
Während die Egel das Blut saugen, setzen sie auch bestimmte Wirkstoffe frei. Der wichtigste wird Hirudin oder Eglin genannt und in seinen Halsdrüsen produziert. Dieser hat eine gerinnungshemmende Wirkung, das heißt, er sorgt dafür, dass sich die Bisswunde erst einmal nicht verschließt. Das ist auch der Grund für das lange Nachbluten der Wunde. Außerdem regt er den Lymphstrom an und kann durch die lokale Gefäßerweiterung krampflösend und entzündungshemmend wirken.
Andere Wirkstoffe des Blutegels fördern die Durchblutung. Das gilt ebenso für den einhergehenden Blutverlust. Da sich dieser wegen der langen Nachblutungen über mehrere Stunden hinzieht, kann eine Blutegeltherapie mit einem sehr langsamen, sanften Aderlass verglichen werden. Er wirkt gleichsam entstauend, hemmt Entzündungen und verdünnt das Blut.
Hinweis: Sämtliche Informationen zu den auf unserer Website aufgeführten Therapieverfahren sind in keinerlei Hinsicht als Heilungsversprechen anzusehen. Sie dienen ausschließlich zur Erläuterung und Information für den Patienten. Alle von uns angebotenen Therapieverfahren und deren Anwendungsgebiete werden individuell und ausschließlich mit uns in einem persönlichen Gespräch mit dem Patienten besprochen. Die Wirksamkeit der aufgeführten naturheilkundlichen Therapieverfahren, deren Methoden und unsere eingesetzten Systeme sind grundsätzlich nicht wissenschaftlich / schulmedizinisch bewiesen.